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Spontaner Besuch in Siret

Nach 60 Stunden im Grenzstau können Helfer bei uns „auftanken“ 

ER Christian v Estorff (3.v.r.) und Max v. Meeting (3.v.l.) machen nach einer beschwerlichen Reise bei uns in Siret Station.
Foto: Mission Siret.

27 Monate ist „Mission Siret“ ununterbrochen im Einsatz – bei aller Routine, die wir inzwischen gefunden haben, geschehen jedoch auch immer wieder  unerwartete Dinge. Auch davon wollen wir an dieser Stelle berichten: Wie zum Beispiel von einem Vormittag Ende April, als plötzlich ein Sattelschlepper der Ukraine-Moldavien-Hilfe Gladenbach auf unserem Hof in Siret vorfuhr. 

An Bord des LKW waren ER Christian v. Estorff und Max v. Meding, die für ihren Verein „Ukraine – Moldavien – Hilfe e.V. Gladenbeck“ eine Altenheimausrüstung und Lebensmittel in die Region Czernowitz gebracht hatten. Anders als bei vorherigen Fahrten, war die Rückreise der beiden diesmal aber sehr beschwerlich Unsere „Mission Siret“-Volontäre kennen die kilometerlangen LKW-Schlangen an der ukrainisch/rumänischen Grenze. Wir können bei den täglichen Fahrten mit unseren Kleintransportern daran zügig vorbeifahren. Anders ging es den beiden Helfern aus Gladenbeck. Sie saßen bei Regen an der Grenze fest, drei Tage lang. Das waren 60 Stunden im stehenden LKW, ohne Versorgung und  Toilette, ohne Mülleimer und Kühlschrank. „Um das durchzuhalten“, so schilderte es Christian v. Estdorff etwas lakonisch im Gespräch, „half nur eine gute Flasche Rotwein abends im Führerhaus. Die Stimmung bei uns beiden war recht gut, wir hatten uns viel zu erzählen. Aber in der Schlange der rund 200 Fahrzeuge machte sich Gereiztheit breit, die betroffenen Fahrer konnten nicht verstehen, warum sie mit ihren zumeist leeren LKW so lang warten mussten.“ In der dritten Nacht dann konnten Christian v. Estorff und Max v. Meding an wartenden Lastwagen Richtung Grenzübergang vorbeiziehen, denn andere Fahrer hatten ihre Warnwesten an den Autos angebracht und sich schlafen gelegt.

Auf dem Weg Richtung Siret begegneten den beiden die Kleintransporter von „Mission Siret“ und da wurde ihnen klar, wo sie einen Dusch- und Kaffee-Stopp einlegen konnten. Die Stipp-Visite in unserem Basislager überzeugte. „Mission Siret ist eine Hilfsorganisation ohne großes ‚Brimborium‘ “, so schildert Christian v. Estorff seinen Eindruck. „hier wird mit einfachen Mitteln zielgerichtet gearbeitet. „Mission Siret“ ist kein Selbstzweck, es geht um echte Hilfe für Bedürftige“. Besonders beeindruckt hat ihn das Engagement der jungen Volontäre vor Ort. Seiner Tochter will er einen Freiwilligendienst in Siret nun „wärmstens“ empfehlen…