
In Czernowitz hat die Juriy-Fedkowytsch-Universität ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert – ein bedeutendes Jubiläum, das unter außergewöhnlichen Umständen begangen wurde. Bei einer Veranstaltung im Stadttheater, zu der zahlreiche internationale Gäste geladen waren, wurde auch „Mission Siret“ für ihr kontinuierliches Engagement bei der Versorgung von Binnenvertriebenen gewürdigt.
Die Feier war ein Balanceakt zwischen festlicher Stimmung und der Realität eines Landes im Krieg. Schon zu Beginn wurde deutlich, wie präsent der Konflikt ist: Die mehrstündige Feier begann mit einer Sicherheitsanweisung für den Fall eines Luftalarms. Nach der Eröffnung mit der ukrainischen Nationalhymne gedachten die Veranstalter zunächst der 70 Universitätsangehörigen – Studierende, Lehrende und Mitarbeitende –, die seit Beginn des Krieges ihr Leben verloren haben. Ein bewegender Moment, der die tiefe Betroffenheit aller Gäste spürbar machte.
Trotz der ernsten Lage gelang es mit dem Bühnenprogramm, auch Hoffnung und kulturelle Stärke zu vermitteln. Traditionelle Tanzgruppen, Chöre und Musiker schufen berührende Momente, die zeigten, wie wichtig den Ukrainern Gemeinschaft und kulturelle Identität gerade in schwierigen Zeiten sind.
Mit vielen Auszeichnungen wurde deutlich, wie sehr sich Universitätsangehörige über ihre beruflichen Aufgaben hinaus für die Zivilbevölkerung engagieren – ihr Einsatz wurde mit großem Applaus gewürdigt.
Besonders herzlichen Applaus gab es auch, als „Mission Siret“ geehrt wurde. „Mission Siret“ liefert seit 2022 Lebensmittel und Sachspenden für Binnenflüchtlinge, die in Unterkünften der Universität wohnen. Die Übergabe des Ehrenzertifikats auf der Bühne war ein bewegender Moment und ein Zeichen der Dankbarkeit für gelebte Nächstenliebe.